Das Open Team bietet den Amerikanern die Stirn

Das Open Team bietet den Amerikanern die Stirn

Die Flying Angels Bern haben die Frisbee-Club-Weltmeisterschaft in Prag auf dem 14. Rang beendet – so stark wie bisher noch kein Schweizer Team. Erfreulich gut boten die Berner den amerikanischen Top-Teams die Stirn.

hauser

„Noch können wir gegen die besten amerikanischen Teams nicht gewinnen, aber wir haben stark aufgeholt. Wir sind dran.“ Teamcoach Lorenz Stauffers Fazit der Ultimate-WM ist klar: Er ist zufrieden, doch noch bleibt viel zu tun. Die Amerikaner dominieren seit Jahren die internationalen Frisbeeszene, weil dort die Sportart viel populärer ist. Die fünf an der Club-WM teilnehmenden Teams klassierten sich alle unter den ersten Neun. „Die Lücke zwischen den europäischen und den US-Teams ist aber deutlich kleiner geworden“, haben die drei Coaches Lorenz Stauffer, Tom Frischknecht und Thomas Baeriswyl in Tschechien festgestellt.

Wir sind nahe dran an den besten Teams

 


Rémy
: Tom Frischknecht, Löru Stauffer, welche Bilanz zieht ihr nach
dem 14. Rang an der Club-EM?

Tom: Wir sind alles in allem zufrieden. Das Team hat die ganze Woche gut gespielt bis auf 30 Minuten im Match gegen Ragnarok aus Dänemark, in der Qualifikationsrunde für die Viertelfinals. Wir wurden mit einer Niederlage bestraft und vergaben eine bessere Platzierung. Ohne diese Niederlage hätten wir um einen Platz zwischen 9 und 12 gespielt und wären mindestens das viertbeste europäische Team.

Löru: Wir waren gegen Ragnarok nicht 100-prozentig parat im Kopf und machten taktische Fehler. Nach unserem Durchhänger gelang uns eine grosse Aufholjagd, doch es reichte nicht mehr und wir verloren 15 zu 17. Insgesamt haben wir aber 6 von 10 Spielen gewonnen, verbuchten einen grossen Sieg gegen Magon aus Neuseeland. Wir waren als 13. gesetzt, haben den 14. Rang erreicht und damit das Grundziel knapp verpasst. Mit dem 14. Platz sind wir jedoch das beste Schweizer Open Team an einer Club-WM überhaupt.
 

Aufgefallen ist die immer noch klare Distanz zu den amerikanischen Teams.

joschLöru: Nordamerika ist ganz klar immer noch in Front. Insbesondere Vizeweltmeister Sockeye aus Seattle hat überrascht: Als Fünftgesetzter hat das Team während der Woche in vielen Matches Schwächen gezeigt – konnte aber dann jedes Mal mit ein paar Weltklasse-Aktionen das Ruder wenden. Sogar wir haben davon geträumt, gegen Sockeye zu gewinnen. Die Lücke zwischen den europäischen und den US-Teams ist jedoch klein geworden – möglich, dass dies mit dem Austragungsort zusammenhängt. Die Reise ist für europäische Teams weniger lang, es kommen mehr Spitzenteams. Nicht umsonst war es wohl die grösste Club-WM in der bisherigenUltimate-Geschichte.

Tom: Die Konkurrenz aus Übersee bestach insbesondere durch die Athletik in Kombination mit der Tiefe des Kaders. Das Finale selber empfand ich übrigens aber eher als emotionslos und nicht sonderlich spannend.
 

Wie hat Bern gegen die amerikanischen Teams abgeschnitten?

Löru: Wir haben im Verlaufe des Turniers gegen die beiden Finalisten gespielt und gut mitgespielt. Wir sind dran. Klar, gewinnen ist noch nicht in Reichweite, aber wir haben stark aufgeholt.

Tom: Ein Highlight war die Partie gegen Sockeye, die wir doch kitzeln konnten. Wir haben nur 15 zu 12 verloren. Gegen Weltmeister Revolver aus San Francisco spielten wir 8 zu 15.
 

Nur ein Euro-Team konnte sich für die Achtelfinals qualifizieren.

Tom: Etwas überraschend gelang dies VIF (Viksjöfors Ultimate Edsbyn) aus Schweden. Dieses Team haben wir letzten Herbst an der Club-EM in London noch geschlagen. Uns wurde also verdeutlicht, was auch für uns grundsätzlich möglich ist.
 

Vor euch sind fünf europäische Teams platziert – alle kommen aus Grossbritannien und Nordeuropa. Liegt dort künftig die Herausforderung für die Angels?

Tom: Wir haben gesehen, dass wir die Top-Teams aus Europa schlagen können, auch jene aus dem Norden. Dies stimmt zuversichtlich. Der Hunger für mehr ist im ganzen Team nach dieser Woche da. Wir wissen aber, dass wir mit sehr hoher Intensität spielen können und müssen, wenn wir oben stehen wollen.
 

Welche Fortschritte hat das Team gemacht?

Tom: Positiv zu bemerken gilt es, dass wir während des ganzen Turniers eine Grundkonstanz aufwiesen, wodurch wir auch in schwächeren Phasen punkten konnten. Als Team konnten wir uns finden, Mechanismen verfeinern, an Details auf und neben dem Feld arbeiten. Zudem sind wir durch die Erlebnisse auch als Gruppe weiter zusammen gerückt.

rem

Löru: Ja, der Zusammenhalt im Team auf und neben dem Spielfeld war sehr gut. Das Team steigerte sich im Laufe des Turniers, viele Spieler durften persönliche Highlights feiern. Ich sah unglaublich viel Herz und Aufopferung der Spieler, vor allem in der Defense. Wir mussten teilweise mit wenig Spieler gegen sehr gut besetzte Teams spielen – teilweise kam es mir Winkelried-mässig vor, was wir «Helvetier» da geboten haben. Wie tapfer wir zum Schluss angeschlagen noch auf Europameister Chevron Action Flash aus Manchester los sind (17 zu 14 verloren), war unglaublich...
 

Was lief weniger gut?

Löru: Gegen Ende Woche haben wir den knappen Roster zu spüren bekommen, weil mehrere Spieler verletzungsbedingt ausgefallen sind. Mit mehr Spieler hätte der einzelne auch nicht so ans Verletzungslimit gehen müssen.

Tom: Am Schluss spielten wir nur noch mit 12 oder 13 Mann, das war doch recht knapp. Insgesamt müssen wir uns aber auch individuell, etwa hinsichtlich der Wurftechnik, verbessern, wenn der Weg weiter nach oben führen soll.
 

Wie gehts nun weiter?

Löru: Jetzt müssen wir uns erstmal erholen und die Verletzungen auskurieren.

Tom: Nach der Sommerpause wollen wir den SM-Titel verteidigen und dann auf europäischer Ebene wortwörtlich einen
positiven und nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Löru: An der Club-EM (EUCF) im spanischen Blanes wollen wir ganz gross raus. Wir haben das Potenzial dazu!
 

Für uns Europäer überraschend ist, dass mit Sockeye ein amerikanisches Team den Spirit-Preis gewonnen hat. Die Amerikaner spielen ja bekanntlich viel härter als wir, was von vielen als unfair empfunden wird.

Löru: Ja, ein «böses» US-Team wurde von allen anderen Teams der Welt als fairstes Team ausgwählt. Aber effektiv haben Sockeye, Revolver sowie US-Meister Chain Lightning aus Atlanta sehr sauber gespielt. Hart aber fair. Und das Call-Handling war ausserordentlich gut: Aktion, Call, Reflexion beider beteiligter Spieler, Resultat: uncontest/contest, aber auch Call zurücknehmen. Kein Geschrei. Keine unnötigen Verzögerungen. Eine gute Sache. Da können wir Europäer wieder etwas lernen.
 

Interview: Rémy Kappeler

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Flying Angels Bern

Flying Angels Bern

Ultimate Frisbee Club from Bern, Switzerland.
1 Club - various teams: Women's, Men's, Mixed, Juniors

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4 months ago
Flying Angels Bern

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6 months ago
Flying Angels Bern

Second round of Swiss mixed championships are just around the corner!
Catch our two teams on Saturday and Sunday when they play on the Allmend in Bern! FAB X plays there first game at 10:30 and FAB Hip at 12:15.

Thanks to @panthersbernultimate for the organisation!

📸 @moeris.view Swiss Ultimate
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Second round of Swiss mixed championships are just around the corner!
Catch our two teams on Saturday and Sunday when they play on the Allmend in Bern! FAB X plays there first game at 10:30 and FAB Hip at 12:15.

Thanks to @panthersbernultimate for the organisation!

📸 @moeris.view @swiss_ultimate
6 months ago
Flying Angels Bern

Last Weekend our Juniors played Swiss Nationals. The u14 and u17 B both won Silver and the u17 A finshed with a solid third place! In the u20 division FAB finshed fourth.

Thanks to @freespeedies and @swiss_ultimate for the organisation and until next year!
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Last Weekend our Juniors played Swiss Nationals. The u14 and u17 B both won Silver and the u17 A finshed with a solid third place! In the u20 division FAB finshed fourth. 

Thanks to @freespeedies and @swiss_ultimate for the organisation and until next year!Image attachmentImage attachment+6Image attachment
7 months ago
Flying Angels Bern

The Angels Beach Day is in the books. 😍 What an awsome club-event with so much love and fun!

#flyingangelsbern #ultimatefrisbee #beachultimate #rainbow
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The Angels Beach Day is in the books. 😍 What an awsome club-event with so much love and fun!

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7 months ago
Flying Angels Bern

It's been almost two weeks since some of our juniors came home from their successful tournaments in Wroclaw (EYUC & WJUC)! 🥈🥉

Here you can find a short article about the ultimate juniors in Bern: flyingangels.ch/jjuc2022-berner-junior-innen-an-der-weltspitze/

Swiss Ultimate
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Its been almost two weeks since some of our juniors came home from their successful tournaments in Wroclaw (EYUC & WJUC)! 🥈🥉

Here you can find a short article about the ultimate juniors in Bern: https://flyingangels.ch/jjuc2022-berner-junior-innen-an-der-weltspitze/

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