Auf den grossen Höhepunkt der Saison hatten alle zwei Jahre darauf hingefiebert – und nun war es endlich soweit: die Clubweltmeisterschaft (WUCC) in Cincinnati. Die meisten nutzten diesen Trip in die USA, um noch mehr als nur Frisbeeerinnerungen nach Hause zu nehmen. Der Gigantismus der amerikanischen Stätte und die Lebensweise brachte viele für das erste Mal ins Staunen. Der erste Fixpunkt für uns als Team war in Ohio, wo wir gegen das heimische Team Chicago Machine ein Testspiel bestritten. Der Verlust des Spiels war für alle nur Nebensache – denn es war ein riesen Erlebnis und für viele eine Premiere, gegen ein Team aus den USA spielen zu dürfen.
Weiter ging die Reise nach Cincinnati und es war genug Zeit, um den Lifestyle von Amerika auszukosten. Riesen Outlet-Dörfer, Walmarts, und Sportgeschäfte mit für Schweizer überdimensionaler Grösse luden zum Shopping ein. Ein Muss für alle war jedoch die Wasserflasche als treuer Begleiter. Bei diesen hohen Temperaturen war das Trinken von mehreren Litern von grosser Wichtigkeit.
Am Samstag 14.07. war es endlich soweit: die WUCC wurde eröffnet. Die Eröffnungszeremonie war – wie einige sagten – amüsanter als die meisten. Eine Lifeband sorge für das Musikalische, eine Gymnasikgruppe wirbelte dazu mit Salti und Flickflacks durch die Lüfte. Im Anschluss kamen Flaggenträger mit allen Nationalflaggen ins Stadion. Abgerundet wurde dies mit der amerikanischen Nationalhymne, zu welcher Fallschirmspringer mit einer immens grossen USA-Flagge landeten. Nach dieser Zeremonie bereiteten wir uns für das am darauf folgenden Tag startende Turnier.
Glücklicherweise erwischten wir einen Pool, in dem kein anderes Europäisches Team vorhanden war. So konnten wir gegen vier Teams aus allen Ecken der Welt spielen: Crackerjacks aus Singapur, General Strike aus Kanada, Juggernaut aus Australien und Long Donkeys aus Südafrika. Wichtig hierbei war, dass wir den anderen unser Spiel aufzwingen wollten, denn wir kannten diese Gegner kaum. Wir wussten, dass in dieser Gruppe jeder jeden schlagen kann. Deshalb war ein guter Start ins Turnier sehr wichtig.
Wie geplant starteten wir gegen die Crackerjacks vollgas ins Turnier. Wie für asiatische Teams bekannt spielten auch sie sehr schnell und viele kurze Pässe. Doch es gelang uns gerade zu Beginn ein Break zu schreiben. Es gab fast keine Turns, und wenn, dann konnte sie die Offense wiederholen und punkten. Dieses sehr wichtige frühe Break war es dann auch, das uns mit einem Punktestand von 15-13 als Sieger vom Platz gehen liess. Das zweite Spiel gegen General Strike war eine Revenge für viele von der letzten WUCC 2014 in Lecco. Umso mehr wollten wir dieses Spiel gewinnen. Doch starteten wir sehr schlecht – viele von ihren nicht gefangenen langen Pässen konnten wir nicht in die Endzone tragen. Bis zur Pause waren wir bloss ein Break hinten. Nach der Halbzeit spielten die Kanadier sicherer und verwerteten ihre generierten Turns. Da war nichts mehr zu machen und verloren 15-10. Diese Niederlage mussten wir bis zum kommenden Morgen wegstecken.
Am Montag spielten wir unseren dritten Gegner - Juggernaut aus Australien. Bei diesem livestream-Spiel wollten wir unseren Zuschauern auf der anderen Seite der Welt zeigen, was wir können. Leider verpassten wir den Start komplett und mussten erstmals drei Breaks hinnehmen. Nach einer grossen Aufholjagd kamen wir bis zur Halbzeit auf ein Break wieder heran. Hierbei konnten wir die Intensität nicht aufrechterhalten, sodass wir einige Scheiben verworfen, welche die Australier direkt verwerteten. Endstand 15-11. Das letzte Poolspiel war gegen Long Donkeys aus Südafrika. Diese versuchten unsere Offense mit einer komischen Zone zu verteidigen. Diese fand die nötige Geduld, um die Scheibe sicher nach Hause zu tragen. Die Defense machte einen soliden Job und holte Scheibe um Scheibe. Endstand 15-10. Mit diesem zweiten Sieg landeten wir wegen dem Dreiervergleich auf dem 4. Zwischenplatz im Pool und qualifizierten uns für die Crossovers. Die Chance bestand damit noch die Prequarters zu erreichen.
Im ersten Crossover hiess der Gegner Otso aus Finnland. In der ersten Halbzeit spielten beide Offenses in ihrer gewohnten Stärke und liessen keine Breaks zu. Mit dem ersten Break zugunsten von uns konnten wir in die Pause mit einem Vorsprung gehen. Dieses eine Break verwalteten wir bis am Ende und gewannen so 14-12. Im zweiten Spiel gegen Relampagos aus der Dominikanischen Republik erwischten wir einen guten Start. Wir profitierten vom aufkommenden Wind und konnten die ihrerseits verworfenen Langen in die Endzone spielen. Diesen Vorsprung konnten wir im Verlaufe des Spiels weiter ausbauen und siegten mit 15-9 klar. Aufgrund dieser beiden Siegen konnten wir am kommenden Mittwoch um den Einzug in die Prequarters und um die Top 16 spielen.
Gegen Euphoria aus Kolumbien bestritten wir unser eigenes kleines Finale dieser WM. Leider starteten wir schlecht und kassierten in den Startminuten ein Break. Nur mit Mühe konnte die Offense punkten und es geschahen einige untypische individuelle Fehler, die die Kolumbianer nutzten, um weiter in Führung zu gehen. Nach einer grossen Aufholjagd kamen wir mit 11-10 erneut an sie heran, vermochten jedoch nicht in der gleichen Intensität weiterzuspielen. Endstand 15:12 für Kolumbien. Enttäuscht über diese Niederlage hiess es nun: Kopf hoch und das Beste aus der Situation machen.
Wir landeten im Pool um Platz 17-24. Die langanhaltende starke Sonne liess die noch zu Beginn grünen Rasenflächen zu steinharten Ackern werden. Dementsprechend spürten alle in den Beinen ein Ziehen da und ein Zupfen dort. Doch den anderen Teams ging es genau gleich.
Das erste Spiel am Donnerstag war gegen Forward aus Wien. Wie auch schon gegen Otso zeigten wir eine besondere Stärke gleich vor der Pause, in welcher wir unser erstes Break realisierten. Das Spiel zeichnete einen herausragenden Spirit aus – das Vertrauen in die Meinung der Gegenseite war auch knappe Calls da. Wie sich zeigte konnten wir auch hier dieses eine Break verwalten und führte zu unserem 14-12 Sieg gegen die Österreicher. Wie schon im Crossover spielten wir erneut gegen Relampagos. Ein ähnlicher Spielverlauf zeichnete sich ab wie im ersten Spiel gegen die Dominikaner. In der ersten Hälfte der ersten Halbzeit gelang es uns unsere gewohnte Stärke zu spielen. Die Defense holte viele Scheiben und konnte sie zugleich verwerten. Auch hier liessen wir ihnen keine Chance und gewannen wiederum mit 15-9. Damit sollten wir am Freitag gegen die Dänen Ragnarok um Platz 17 Spielen. Das letzte Spiel wurde uns jedoch aufgrund von Gewittern verwehrt. Somit teilten wir den guten Platz 17 mit den Dänen.
Ob in der Indoorhalle oder auf dem Livestream im Teamhotel mit Bier in der Hand – die Halbfinals und Finals liess sich keiner entgehen. Das beste Ultimate auf Erden live zu sehen – eine wahre Wohltat.
Somit ging nahm eine ereignisreiche Woche sein Ende. Ob hängengebliebene Erinnerungen auf dem Spielfeld, im Walmart auf Entdeckungsreisen mit den Elektroscootern, der amerikanische Lifestyle, , Shoppingtour in den Outlet Malls, die Highlightrunden an den täglichen Teammeetings – jeder konnte eine riesen Menge an Erfahrungen in den Rucksack für die Zukunft packen!
Päscu