Nach zwei langen Jahren ohne offizielle SM starteten wir am 21. Mai gut gelaunt, motiviert und fit in das lang ersehnte erste Spiel gegen Free2speed auf der Berner Allmend. Das gegnerische Team war gespickt mit schnellen Frauen und flinken Männern, die uns kein gemütliches Erwachen erlaubten. Das war auch nicht zwingend nötig, denn viele von uns unterstützten den Verein vor dem Spiel, indem sie fleissig Salate oder Kuchen brachten, oder an einem Essenstand oder sonstigen Posten mitarbeiteten und dort langsam erwachten. Das Spiel verlief heiss, so wie auch die Sonne vom Himmel schien. Dank eines stetigen Windes konnten wir einen einigermassen kühlen Kopf bewahren. Dadurch schlossen wir noch zu einem Universe auf. Doch den kühleren Kopf bewahrten schlussendlich die Spieler:innen von Free2speed, die das Game doch für sich entscheiden konnten. Trotz dieser Niederlage waren wir positiv für die weiteren Spiele gestimmt, denn die Motivation und der Einsatz haben im Spiel gestimmt.
Nach einer gemütlichen Essens- und Verschnaufpause ging es in das zweite Spiel gegen Losanson. Schnell mussten wir feststellen, dass uns die Spieler aus der Westschweiz physisch überlegen sind und wir entsprechend noch mehr Einsatz geben müssen. Daraus resultierten teilweise episch lange Punkte, die gewisse Spieler an den Rand der Verzweiflung brachten, aber auch wunderschöne Layouts provozierten. Oftmals fehlte nicht viel, aber doch wurden die Punkte oft zu Gunsten von Losanson geschrieben. Schlussendlich resultierte ein klares Schlussresultat von 4:15 für das gegnerische Team. Daraus schlussfolgerten wir, dass in Zukunft jeder noch härter trainieren muss, um physisch gegen ein solches Team bestehen zu können.
Viele von uns genossen danach noch das Showgame beim Leichtathletikstadion mit einem feinen Curry sowie einem kühlen Bier und liessen so den herrlich warmen Abend ausklingen.
Am Sonntag mussten wir bereits wieder früh aus den Federn, denn wir waren für das Aufstellen der Felder nominiert. Das war ein guter Anlass, körperlich und mental aufzuwachen.
Um 9 Uhr ging es dann bereits los mit dem Spiel gegen das Team von Headless. Wir waren definitiv wacher und konnten darum die ersten zwei Punkte problemlos für uns schreiben. Der dritte Punkt war dann plötzlich stark umkämpft und die Gegenwehr wurde stärker. Daraus resultierte ein hart umkämpfter und langer Punkt, der zu Gunsten von Headless entschieden wurde. Wir liessen uns dadurch aber keinesfalls entmutigen und spielten konzentriert und stark weiter. Headless ging irgendwann die Puste aus, doch sie kämpften trotz starker Unterzahl tapfer weiter. Als Highlight dieses Spiels würde ich den Layout-Catch von Luzi bezeichnen, genial zum Zuschauen. Aber auch sonst waren viele gute Szenen zu sehen, die Lust auf mehr machen. Das Spiel endete klar 15:6 für uns. Der erste Sieg an dieser SM war Tatsache.
Am Nachmittag um 14 Uhr folgte dann noch das letzte Spiel der ersten Runde, gegen die Scorillaz. Das Trainingsspiel ein paar Wochen zuvor konnten wir knapp gewinnen, doch die Gegner wollten nicht erneut verlieren, das war schnell klar. Trotz drei Spiele in den Beinen gaben noch einmal alle Vollgas. Das reichte zwar für ein umkämpftes und spannendes Spiel, leider aber nicht für den Sieg. Das Game endete 15:8 für die Scorillaz.
Müde aber auch glücklich liessen wir das Wochenende bei einem Bier noch einmal revue passieren und stimmten uns gleichzeitig auf die kommende Vorbereitung für die zweite SM-Runde ein.
Die zweite Runde der SM fand in Nyon statt. Aufgrund der Platzverhältnisse begann unser erstes Spiel um 17:15 Uhr, sodass wir erst am frühen Nachmittag von Bern aus an den Genfersee aufgebrochen sind. Klares Ziel war ein Sieg gegen Free2Speed, um die Niederlage im Universe in der ersten Runde in Bern wieder gut zu machen. Tatsächlich gelang uns ein fantastischer Start: wir waren von Anfang an fokussiert, mit guter Offensive sowie harter Defensive unterwegs und führten plötzlich 4:0. Free2Speed konnte nicht an die Leistungen des «Hinspiels» anknüpfen. Wir blieben konsequent und konnten tolle Spielzüge auf den Rasen zaubern. Am Ende gewannen wir (ein wenig überraschend) mit 15:5. Das gute Ergebnis genossen wir in Nyon beim Street-Food-Festival am See, um uns mit feinen Speisen aus aller Welt für den kommenden Tag zu stärken.
Sonntag, 06:45 Uhr: aufstehen, zmorgen in der Jugi und kurzer Fussmarsch zum Bus. Der Bus fuhr kurz vor 8 Uhr von Nyon Bahnhof zu den Spielfeldern. Die einzigen Fahrgäste im Bus waren verschiedene Ultimate-Teams, die alle um 9 Uhr auf dem Platz stehen durften. Ein erheblicher Teil der Schweizer Ultimate Szene quetsche sich gut gelaunt mit Sack und Pack in den Bus und kam sicher bei den Spielfeldern an. Der Rasen am Sonntagmorgen war noch feucht und machte Vorfreude auf das Spiel. In unserem «Halbfinale» hatten wir Crasy Dogs 2 als Gegner. Beide Teams waren hoch motiviert und fokussiert. Beide Teams erzielten wichtige Punkte. Der Spielstand repräsentierte lange Zeit das ausgeglichene Spiel. In der zweiten Halbzeit konnten die Dogs die gute Leistung bis zum Ende durchziehen, wohingegen sich bei uns einzelne Fehler einschlichen. Zudem hatten wir Mühe, die lange Pässe auf den deutlich über 2 Meter grossen Spieler der Dogs ernsthaft zu unterbinden. Am Ende stand es 15:11 für die Dogs. Trotz der Niederlage waren wir äusserst zufrieden mit unserer Leistung und dem super Teamzusammenhalt.
In der sengenden Mittagshitze fands das letzte Spiel gegen die Scorillaz statt. Der Start ins Spiel ist uns zwar einigermassen gelungen mit einer 2:1 Führung. Aber unseren Flow aus dem vorherigen Spiel konnte wir dennoch nicht abrufen. Das Spiel war physisch sehr hart mit einigen Calls, die aber letztlich gut gelöst werden konnten. Die Scorillaz lagen meist mit 3 oder 4 Punkten vorn. In der zweiten Hälfte wurden wir angefeuert von FABuhaft, die auf dem Nachbarfeld im Berner Derby gegen Disc Club Panthers Women gewonnen hatten. Beim Spielstand von 13:9 gegen uns gaben wir nochmals Alles und kämpften uns auf 14:13 heran. Die Stimmung war euphorisch und wir standen kurz vor dem Ausgleich. Wir feuerten uns gegenseitig an und bejubelten gemeinsam jede gute Aktion. Aber unsere Gegner blieben cool und schrieben dann doch den letzten Punkt zum 15:13 Endstand. Wir hatten jedoch nie aufgehört, an uns zu glauben und uns bis zuletzt füreinander eingesetzt. Das war etwas sehr Schönes!
Diese engagierte und fokussierte Spielweise wollen wir für die zweite Saisonhälfte beibehalten. Vermutlich gibt es noch die Möglichkeit, an die bisherigen guten Leistungen anzuknüpfen.